Zeitungsente besucht die Kindergruppe in Aystetten. Diese besteht seit einem Jahr.

von Paula Print und Simone Kuchenbaur, Fotos Andreas Lode
Unsere Zeitungsente hat sich riesig gefreut. Von der Kindergruppe der freiwilligen Feuerwehr in Aystetten wurde sie zur Geburtstagsfeier eingeladen. Die Gruppe besteht nämlich seit einem Jahr. Als Paula ins Feuerwehrhaus watschelte, hingen auch schon überall Luftballons und Luftschlangen für die Feier. Zwölf Kinder sind derzeit offiziell bei der Kinderfeuerwehr angemeldet – manche sind noch beim Schnuppern, scheinen aber auch begeistert. Wie bei einem tollen Kindergeburtstag gab es bei den Feuerwehrkindern in Aystetten auch lustige Spiele. Mit dem Schokoladenessen in Feuerwehrjacke, Handschuhen und Helm ging es gleich los. Paula war im wahrsten Sinne des Wortes mit Feuereifer dabei. Leider fielen die Sechser beim Würfeln so schnell, dass nicht der Hauch einer Chance auf ein Stück Schokolade bestand. Auch die Kinder, die ja keine tollpatschigen Watschelfüße haben, hatten wenig Glück.

Daniela Kumpfmüller – eine von vier Betreuern – verteilte zur großen Erleichterung von Paula an jeden etwas Schokolade. Auch Muffins ließen sich die Geburtstagsgäste schmecken. Nebenbei wurde „Ich packe mein Feuerwehrauto und nehme mit: …“ gespielt. Paula staunte nicht schlecht, was die jungen Feuerwehrler da so alles einpackten. Kompressor, Schlauch, Kettensäge und sogar ein Hohlstrahlrohr. Paula hatte einige Mühe, sich solche schwierigen Wörter zu merken. Die Mädchen nahmen glücklicherweise einfachere Sachen wie Kaffee und Kuchen mit.
„Können wir jetzt mit der Action beginnen?“, rief dann Sammy. Gesagt – getan. Unten im Gerätehaus wurde es richtig spannend. In zwei Gruppen gab es kleine Wettkämpfe. Schutzausrüstung anziehen, Schlauch ausrollen und mit kleinen Feuerlöschern Teelichter ausspritzen. Das Schlauchaufrollen war nicht so leicht. „Das müssen wir noch mal üben!“, meinte Betreuer Marc Beck. Spielerisch wurde auch der Umgang mit der Rettungsleine geübt. Ziel war es, den Leinenbeutel mit der Leine durch die Tür im großen Feuerwehrhaustor zu werfen – und dann wieder so aufzuwickeln, dass auch der Nächste wieder problemlos werfen konnte.

Mit Begeisterung waren die Kinder dabei. Lukas, 10 und Felix, fast 9, finden, dass sie schon viele Sachen gelernt haben, wie verschiedene Knoten oder Umgang mit dem Handfunkgerät Florentine. Auch Experimente, eine Hydrantenrallye oder Wasserspiele standen schon auf dem Programm.
Marcel, fast 9, findet es super bei der Kinderfeuerwehr. Er weiß sogar alles über den Schutzpatron der Feuerwehrleute: „Das ist der heilige Florian. Der ist ins Feuer gegangen, um andere zu retten. Ich habe einen heiligen Florian zu Hause“, erzählt er. Auch die vier Mädchen sind begeistert. „Am besten fand ich, als wir mit den Handfunkgeräten Verstecken gespielt haben“, erzählt Emily. Sie ist neun und bei der Kinderfeuerwehr, weil ihr Bruder immer von den tollen Aktivitäten berichtet hat. „Ich möchte als Nebenjob Feuerwehrfrau werden“, spricht sie über ihre Ziele. Auch ihre Freundin Julia, 10, ist über ihre Schwester zur Kinderfeuerwehr gekommen. Die Treffen machen ihr Spaß, aber auch Julia denkt schon an die Zukunft: „Ich möchte Menschen helfen!“, sagt sie.
„Unsere Kinderfeuerwehr ist die erste im Landkreis“, erzählt Daniela Kumpfmüller unserer Zeitungsente stolz. Alle Ideen für die Gruppenstunden entwickelt die Betreuergruppe, zu der auch Marc und Andrea Beck und Markus Rauberger gehören, selbst. Am Ende bekommen alle – auch Paula – ein kleines Geschenk. Geburtstag ist ja nicht alle Tage. Da kann Paula auch verschmerzen, dass sie bei den Wettkämpfen einen Schlauch an den Kopf bekommen hat.

Kinderfeuerwehr:
Voraussetzung ist ein Interesse für die Feuerwehr sowie ein Mindestalter von neun Jahren.
Treffen Bei der Feuerwehr Aystetten zweiwöchentlich (in der Woche, wo der Gelbe Sack abgeholt wird, in den Ferien nicht), freitags von 17 bis 18.30 Uhr), ab 12 Jahren zusätzlich zweiwöchentlich (kein Gelber Sack) dienstags um 18 Uhr.
Ziel Spaß, Kameradschaft, Hilfsbereitschaft, Teamarbeit, soziale Kontakte aufbauen und pflegen, Brandschutzerziehung, Feuerwehrgrundlagen erlernen wie Knoten, Fahrzeuge, Geräte.
Kosten Sechs Euro Jahresbeitrag zuzüglich Kosten für eventuelle Ausflüge oder Material.